Für B2B-Startups speziell im IT- und Technologiebereich sowie technologieorientierte KMUs ist es entscheidend, im Online-Marketing die passenden Plattformen für die Kundenansprache und den Aufbau von Geschäftsbeziehungen auszuwählen. Hier ist ein gegenüberstellender Vergleich der Plattformen Facebook und Linkedin.
Plattform-Vergleich: Facebook vs. LinkedIn
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Stärken:
| - Große Reichweite und breite Zielgruppenansprache möglich. - Gutes Potenzial für Retargeting und gezielte Ads auf Basis von Verhalten und Interessen. - Eignet sich für informellere Inhalte wie Erfolgsgeschichten, Event-Einladungen, oder softere Unternehmensnews.
| - Fokus auf professionelles Netzwerken und B2B-Kommunikation. - Hohe Konzentration an Entscheidungsträgern, Führungskräften und Fachleuten aus IT und Technologie. - Plattform für Thought Leadership: Ideal zum Teilen von Fachartikeln, Case Studies und Expertenwissen. - Direkte Kontaktmöglichkeiten zu potenziellen Kunden, Partnern und Stakeholdern. - Möglichkeit zur Teilnahme an relevanten Gruppen und Branchen-Communities.
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Schwächen:
| - Facebook wird im B2B-Umfeld oft als weniger seriös wahrgenommen. - Entscheidungsträger aus dem B2B-Segment verbringen hier weniger Zeit mit geschäftlichen Anliegen. - Geringere organische Reichweite für Unternehmensseiten, besonders im B2B-Bereich.
| - Weniger Fokus auf visuell orientierte Inhalte im Vergleich zu Facebook oder Instagram. - Höhere Kosten für bezahlte Kampagnen, dafür aber oft gezieltere Leads.
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B2B-Targeting
Das Targeting auf Facebook ist im B2B-Kontext im Vergleich zu LinkedIn deutlich eingeschränkt, insbesondere wenn es um die Ansprache von Entscheidern in Unternehmen geht. Lass uns die Unterschiede und die Implikationen für B2B-Kampagnen im Detail beleuchten:
Eingeschränkte Targeting-Optionen auf Facebook für B2B
Facebook ermöglicht Targeting basierend auf soziodemografische Merkmalen wie Alter, Geschlecht, Standort und Interessen, was gut für breitere Konsumentenansprachen funktioniert, aber im B2B-Bereich oft nicht ausreichend ist. Facebook bietet einige Targeting-Optionen basierend auf Interessen und Verhaltensweisen (z.B. „Unternehmertum“, „Technologie“), aber diese sind oft zu allgemein und bieten keine präzise Ansprache von spezifischen B2B-Rollen oder Branchen. Facebook hat keine direkten Optionen, um nach beruflichen Merkmalen wie Funktion im Unternehmen, Branche, Betriebszugehörigkeit oder spezifische Jobtitel zu targeten, die für B2B-Marketing entscheidend sind.
Vergleich mit LinkedIn
LinkedIn ermöglicht detailliertes Targeting nach Jobtiteln, Unternehmen, Branchen, Senioritätslevel, Unternehmensgröße und spezifischen Berufsgruppen, was besonders wertvoll für die Ansprache von B2B-Entscheidern ist. LinkedIn kann direkt Entscheidungsträger in spezifischen Funktionen (z.B. C-Level, IT-Manager) ansprechen, was eine viel präzisere Kampagnensteuerung und bessere Lead-Qualität ermöglicht.
Strategische Implikationen für deine B2B-Marketingstrategie
Aufgrund der genannten Einschränkungen ist Facebook weniger geeignet, um gezielt B2B-Entscheider anzusprechen. Das breite, interessenbasierte Targeting führt oft zu Streuverlusten und niedrigeren Conversion-Raten bei B2B-Zielgruppen. Fokussieren Sie Ihre Ressourcen auf LinkedIn, um die gewünschten Entscheidungsträger in Ihren Zielunternehmen direkt zu erreichen. Dies ermöglicht Ihnen eine präzisere Ansprache und höhere Lead-Qualität.
Facebook kann effektiv für Retargeting genutzt werden, indem Besucher Ihrer Website, die bereits Interesse gezeigt haben, erneut angesprochen werden. Hierbei hilft das Facebook-Pixel, um gezielt Personen zu erreichen, die bereits eine Interaktion mit Ihren Inhalten hatten.
Facebook eignet sich gut, um eine breitere Markenbekanntheit aufzubauen oder Veranstaltungen zu bewerben, die ein größeres Publikum erreichen sollen, auch wenn diese Ansprache weniger spezifisch ist.
Ergebnis
Für IT- und Technologie-Startups sowie Tech-KMUs ist Linkedin die geeignetere Plattform, um sich als Experte zu positionieren, gezielt B2B-Kontakte zu knüpfen und relevante Inhalte zu teilen. Während Facebook bestimmte Vorteile bietet, ist es für die gezielte Ansprache von B2B-Entscheidern aufgrund der fehlenden beruflichen Targeting-Optionen weniger geeignet. LinkedIn bleibt die überlegene Plattform, um qualifizierte Leads im B2B-Bereich zu generieren und spezifische Zielgruppen direkt anzusprechen. Nutze LinkedIn für:
- Content-Marketing (Blogposts, Whitepapers, Case Studies).
- Direct Messaging und Verbindungen mit Entscheidungsträgern.
- Teilnahme an Diskussionen in relevanten Gruppen.
- Zielgerichtete LinkedIn Ads, z.B. für Lead-Generierung und Webinare.
Verwende Facebook höchstens ergänzend, um eine breitere Markenpräsenz aufzubauen, Events zu bewerben oder um softere, visuell ansprechende Inhalte zu teilen. Nutze Facebook Ads gezielt für Retargeting-Kampagnen oder zur Reichweitensteigerung bestimmter Inhalte. Facebook kann auch als Kanal für Employer Branding oder Recruiting genutzt werden.
Ansatz für die Umsetzung
Entwickle einen Content-Plan, der speziell auf die Bedürfnisse deiner Zielgruppe abgestimmt ist. Setze auf Themen, die für deine Zielgruppe 7 Entscheider relevant sind. Nutze gezielte Kampagnen auf LinkedIn, um hochwertige Leads zu generieren, etwa durch Webinare oder Whitepaper-Downloads. Analysiere regelmäßig die Performance deiner Aktivitäten auf beiden Plattformen und passe deine Strategie entsprechend an.
Zusammenfassung
Für Zielkunden im B2B-IT- und Technologie-Sektor ist LinkedIn der klare Favorit für eine effektive Ansprache. Facebook kann als ergänzende Plattform sinnvoll sein, sollte aber nicht der primäre Kanal für die Akquise und Kommunikation im B2B-Bereich sein. Fokussiere deine Ressourcen auf Plattformen, die beste Verbindungen zu den Entscheidungsträgern und relevanten Branchenkontakten bieten.
Autor:
Dr. Frank Lampe, selbständiger Online-Marketing-Berater, Fachbuchautor, Dozent und langjähriger Marketingleiter für technologieorientierte B2B-Unternehmen und Startups
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